BESORGNISERREGENDE LAGE IN DEN BALTISCHEN STAATEN

Hohe Energiepreise, Corona, instabile Arbeitssituation und jetzt der Krieg in der Ukraine, wo die Balten nicht wissen, was Putin noch vorhat. Das sind die besorgniserregenden Schlagzeilen, die die aktuelle Lage in den drei baltischen Ländern kennzeichnen (Red.).

Auszug aus dem Gemeindebrief
von Pastor Matthias Burghardt, deutsch-lutherische Gemeinde, Tallinn, Februar 2022

Die Energiepreise steigen rasant an. So hat sich der Gaspreis seit dem Sommer verdoppelt, die Strompreise sind, besonders bei börsenabhängigen Tarifen, massiven Schwankungen von Stunde zu Stunde unterworfen, der Benzinpreis hat mit 1,60 ein neues Rekordhoch erzielt.
Die Regierung hat beschlossen, die höheren Verbraucherpreise teilweise zu kompensieren, da über die Mehrwertsteuer auf die steigenden Energiepreise ja hohe Steuermehreinnahmen zu erwarten sind. Die Dezember-Stromrechnung war für viele Menschen ein Schock, sie fiel für diejenigen, die mit Stromkomponente heizen, bis zu 4 mal (!) so hoch aus wie in vergleichbar kalten Monaten der Vorjahre. Besonders Rentner und Familien sind dadurch betroffen. Ihnen droht Verarmung, Verschuldung oder zumindest das Abschmelzen ihrer finanziellen Rücklagen. 
Die Regierung hat beschlossen, die höheren Verbraucherpreise teilweise zu kompensieren, da über die Mehrwertsteuer auf die steigenden Energiepreise ja hohe Steuermehreinnahmen zu erwarten sind. Die Dezember-Stromrechnung war für viele Menschen ein Schock, sie fiel für diejenigen, die mit Stromkomponente heizen, bis zu 4 mal (!) so hoch aus wie in vergleichbar kalten Monaten der Vorjahre. Besonders Rentner und Familien sind dadurch betroffen. Ihnen droht Verarmung, Verschuldung oder zumindest das Abschmelzen ihrer finanziellen Rücklagen. 
Ein Problem ist auch der krankheitsbedingte Mangel an Arbeitskräften, der sich besonders in den Krankenhäusern, aber auch in anderen Berufszweigen zeigt.
Die Versorgung des Militärs wird auch in diesem Monat diskutiert. Die drohende Ausweitung des Krieges, der seit 2014 in der Ukraine Tod und Zerstörung anrichtet, wird von allen Staaten, die Russland als Nachbarn haben, als existenzbedrohende, dritte Krise (neben der COVID-Krise und der Energiekrise) empfunden. Estnische Soldaten bleiben zudem für Polizeiaufgaben in Mali stationiert.